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Planetentöne und Oktavierung
Planetentöne sind der Versuch, bestimmte in der Natur vorkommende Schwingungen in den Bereich menschlich wahrnehmbarer Frequenzen abzubilden, insbesondere in den Bereich hörbarer Töne. Diese Idee wurde vor allem von dem Musikwissenschaftler Hans Cousto vorgestellt. Dabei wird die Eigenschaft des menschlichen Gehörs genutzt, eine Verdoppelung der Frequenz eines Tons als Oktavierung dieses Tons wahrzunehmen. Anders gesagt: Wenn wir einen Ton mit einer bestimmten Frequenz nehmen, und diese Frequenz verdoppeln, hören wir wieder den gleichen Ton, bloß eben eine Oktave höher.
Jede Schwingung, die sich gleichmäßig wiederholt, hat eine Frequenz, die sich als Anzahl der Schwingungen pro Sekunde ausdrücken läßt. Die Maßeinheit dafür ist das Hertz (abgekürzt „Hz“), benannt nach dem deutschen Physiker Heinrich Rudolf Hertz.
Zum Beispiel entspricht ein Ton mit 110 Schwingungen pro Sekunde, also mit 110 Hz, dem Klavierton A. Die erste Oktave davon, das kleine a, hat 220 Hz, und die nächste Oktave, das eingestrichene a‘, hat 440 Hz. Der gleiche Ton wiederholt sich also bei jeder Verdoppelung der Frequenz.
Bei den Planetentönen wird nun diese Strategie der Oktavierung auf die Sonnenumlaufzeiten der Planeten angewendet. Auch ein Planet, der um die Sonne kreist, kann als Schwingung betrachtet werden, die sich gleichmäßig wiederholt.
Ebenso ist die Drehung des Planeten um die eigene Achse ein sich zyklisch wiederholender Vorgang. So braucht die Erde (grob vereinfacht) 24 Stunden, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen. Für einen Beobachter auf der Erde hat das den Anschein, als würde die Sonne einmal auf und dann wieder untergehen, und das ist das, was wir einen Tag nennen. Das entspricht einer Periode von 24 * 60 * 60 = 86400 Sekunden, und damit einer Frequenz von 1 / 86400 s = 0,00001157407 Hz.
Das menschliche Ohr hört, je nach Alter, Frequenzen im Bereich von etwa 16 Hz bis 19000 Hz. Die Frequenz der Erde ist also viel zu tief, um direkt gehört zu werden (zumal sie ja auch nicht als Schallwelle vorliegt und deshalb ohnehin nicht hörbar ist). Also wird die Frequenz solange verdoppelt (oktaviert), bis sie in den hörbaren Bereich fällt. In diesem Fall sind das die Oktaven 21-30, mit Frequenzen von 24 Hz bis 12427 Hz.
Hörbare Frequenzen
Die Frequenz des Sonnentages ergibt nach dieser Methode also 10 Töne, die im hörbaren Bereich liegen. Dabei handelt es sich jeweils um den Ton g-16 Cent in verschiedenen Oktaven:
Sichtbare Frequenzen
Ähnlich wie das Ohr ist auch das Auge ein Sinnesorgan, welches auf Schwingungen reagiert, die in einen bestimmten Frequenzbereich fallen. Während das Ohr Schallwellen umsetzt, wandelt das Auge Lichtwellen in Signale im Gehirn um. Lichtwellen haben eine sehr viel höhere Frequenz als Schallwellen, aber dennoch läßt sich die Methode der Oktavierung auf die Planetentöne auch anwenden, um diese in den Bereich der sichtbaren Lichtfrequenzen zu bringen. Das menschliche Auge reagiert auf Lichtwellen mit Frequenzen von etwa 380 bis 780 THz. Interressanterweise umfasst das sichtbare Licht nur genau eine Oktave. Das Ohr dagegen kann einen Frequenzbereich hören, der über 11 Oktaven umfasst. Wie die Tabelle im Anhang zeigt, fällt die 65. Oktave des Sonnentages in den sichtbaren Bereich. Dies entspricht der Farbe rot.
Planetentöne anhören (nach Frequenz geordnet)
Auf diese Weise können die Frequenzen der Planeten also in den hör- und sichtbaren Bereich oktaviert werden, und sowohl einer Reihe von Tönen als auch einer Farbe zugeordnet werden. Nach Hans Cousto ergeben sich dabei die folgenden Töne und Farben. Anders als in den meisten Tabellen sind die Töne im folgenden Bild nach der Tonhöhe geordnet. Ausserdem ist sichtbar, daß die den Tönen zugeordneten Farben in etwa den Regenbogenfarben folgen. In VoceVista Video ist es auch möglich, die Töne anzuklicken um sie zu hören:
Kritik und weitere Fragen
Eine Frage die sich stellt ist, mit welcher Genauigkeit die Umlaufzeiten der Planeten eigentlich bestimmt werden können. Zudem sind diese Werte ja auch nicht konstant, sondern unterliegen im Laufe der Zeit gewissen Schwankungen. Ausserdem gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, die Schwingungsdauer eines Planeten zu berechnen. Das zeigt sich auch an den verschiedenen Erdentönen. Zur genaueren Erklärung dieser Fragen sei hier auf die Bücher von Hans Cousto verwiesen.
Beim Betrachten der erweiterten Planetentontabelle mit den zusätzlichen Tönen der Erde, des Mondes, der Sonne, und einiger Elemente kann sich der Eindruck der Beliebigkeit ergeben, und daß man das ganze Spektrum mit Tönen aus der Natur füllen könnte, wenn man nur lange genug sucht. Ein puristischer Ansatz wäre, als Planetentöne wirklich nur die Töne zu bezeichnen, die sich aus den Umlaufzeiten der Planeten um die Sonne ergeben. Immerhin ergibt sich dadurch ein deutlicheres Tonsystem mit eigenem Charakter als eines, in dem fast alle Töne vorkommen.
Die größte Frage ist jedoch, welche Bedeutung die Planetentöne haben, und wie ihre Wirkung (sofern eine besteht) festgestellt werden kann.
Unabhängig davon, welche Bedeutung und Wirkung die Planetentöne möglicherweise haben, ist die zugrundeliegende Idee der Oktavierung natürlicher Schwingungen in den von uns wahrnehmbaren Bereich sehr interessant und wird kaum jemand unberührt lassen, der mit Aufgeschlossenheit und Neugier der Welt begegnet, in der wir leben.
Anhang
Oktavierung der Tagesfrequenz in den hörbaren und sichtbaren Frequenzbereich
Die folgende Tabelle veranschaulicht die Oktavierung der Frequenz des Mittleren Sonnentages in den wahrnehmbaren Bereich.
Ein Tag hat 86400 Sekunden, und das entspricht einer Frequenz von 1/86400 = 0,00001157 Hz. Durch sukzessive Verdoppelung
dieses Wertes erhalten wir zehn Oktaven die in den hörbaren Bereich zwischen 16 Hz und 19000 Hz fallen, und eine Oktave,
deren Frequenz in den Bereich der sichtbaren Lichtfrequenzen fällt.
Oktave | Frequenz (Hz) | Oktave | Frequenz (Hz) | |
---|---|---|---|---|
33 | 99420,53925926 | 66 | 854015929338405 | |
32 | 49710,26962963 | Obere Sehgrenze | 780000000000000 | |
31 | 24855,13481481 | 65 | 427007964669203 | |
Obere Hörgrenze | 19000,00000000 | Untere Sehgrenze | 380000000000000 | |
30 | 12427,56740741 | 64 | 213503982334601 | |
29 | 6213,78370370 | 63 | 106751991167301 | |
28 | 3106,89185185 | 62 | 53375995583650 | |
27 | 1553,44592593 | 61 | 26687997791825 | |
26 | 776,72296296 | 60 | 13343998895913 | |
25 | 388,36148148 | 59 | 6671999447956 | |
24 | 194,18074074 | 58 | 3335999723978 | |
23 | 97,09037037 | 57 | 1667999861989 | |
22 | 48,54518519 | 56 | 833999930995 | |
21 | 24,27259259 | 55 | 416999965497 | |
Untere Hörgrenze | 16,00000000 | 54 | 208499982749 | |
20 | 12,13629630 | 53 | 104249991374 | |
19 | 6,06814815 | 52 | 52124995687 | |
18 | 3,03407407 | 51 | 26062497844 | |
17 | 1,51703704 | 50 | 13031248922 | |
16 | 0,75851852 | 49 | 6515624461 | |
15 | 0,37925926 | 48 | 3257812230 | |
14 | 0,18962963 | 47 | 1628906115 | |
13 | 0,09481481 | 46 | 814453058 | |
12 | 0,04740741 | 45 | 407226529 | |
11 | 0,02370370 | 44 | 203613264 | |
10 | 0,01185185 | 43 | 101806632 | |
9 | 0,00592593 | 42 | 50903316 | |
8 | 0,00296296 | 41 | 25451658 | |
7 | 0,00148148 | 40 | 12725829 | |
6 | 0,00074074 | 39 | 6362915 | |
5 | 0,00037037 | 38 | 3181457 | |
4 | 0,00018519 | 37 | 1590729 | |
3 | 0,00009259 | 36 | 795364 | |
2 | 0,00004630 | 35 | 397682 | |
1 | 0,00002315 | 34 | 198841 | |
0 | 0,00001157 | 33 | 99421 |
Literatur und weiterführende Links
- Publikationen von Hans Cousto zum kostenlosen Download, einschliesslich „Die Oktave – Das Urgesetz der Harmonie“ auf planetware.de
- Software „Spectra“ zur Bestimmung von RGB Werten die bestimmte Lichtfrequenzen repräsentieren
Anmerkung: Eine eindeutige Zuordung von Lichtfrequenzen zu RGB Farben ist nicht möglich ohne die genauen Einstellungen des Monitors zu kennen, auf dem die Farben dargestellt werden. Trotzdem läßt sich das Farbspektrum in verallgemeinerter Form auf Monitoren darstellen und somit auch den Planetentönen zuordnen: